Specialized präsentiert neue Stumpjumper Modelle

Trail-Liebhaber werden gleich aufhorchen bei dieser Meldung! Denn Specialized hat die ultimative Trailmaschine neu aufgelegt. Den Stumpjumper gibt es 2018 mit asymmetrischen  Frame!

New Specialized Stumpjumper

Progressiv, innovativ und edel kommen sie daher, die neuen Stumpjumper Modelle. Das auffälligste Merkmal ist die asymmetrische FACT 11m Kohlefaserkonstruktion, die besonders leicht und steif sein soll. Wer lieber auf Aluminium setzt, für den gibt es freilich auch diese Rahmenvariante. Bei den Laufrädern setzt Specialized auf eine breite Palette von 29 Zoll Modellen und einige 27,5 Zoll Modelle. Auch beim Federweg kann man zwischen puren Abfahrtsspaß und 150 mm Federweg sowie einer Variante mit 130/120 mm Federweg für mehr Beschleunigung und lange Ansteige wählen. Preislich bewegen sich die neuen Modelle von 2.999,- bis 8.990,-, ganz nach Ausstattungsvorlieben.

Dann sind wir mal auf die ersten Fahrberichte unserer Kollegen der Bike-Medien gespannt! Beim Händler sollten die neuen Modelle typisch Specialized auch schon mit der Vorstellung eintreffen!

Fotos: 
  • Spezialized

SKIMO.at testet den DYNAFIT HOJI Tourenskischuh

Tja, wenn die Rennsportexperten einen Tourenskischuh der 1,5 Kg-Klasse zum Testen bekommen, kann das äußerst interessant werden! Die Skepsis war den Testern mehr als einen Absatz lang anzumerken, doch irgend wann mussten auch sie feststellen, dass Leichtigkeit nicht alles ist 😉
 

SKIMO.at testet den DYNAFIT HOJI Tourenskischuh

Der Dynafit Hoji ist ein durchaus besonderer Schuh mit Stärken, aber auch Schwächen. Denn von der Auslegung sollte er auch mit Abfahrtsperformance punkten, ein geeignetes Bindungskonzept findet aber aufgrund fehlender Lippen und Fersen eher keinen Anschluss. Auch wir hätten einen so Abfahrt-orientierten Schuh wie den Hoji am liebsten mit Gripwalk Besohlung und weiter Kompatibilität gesehen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Den Testbericht können wir euch dennoch empfehlen. Denn die genannte Einschränkung muss nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium sein! Der Schuh selbst überzeugt nämlich mit einem unglaublich raffinierten Bedienkonzept hinter dem ein Großmeister der Entwicklerszene im Skitourensegment und ein Freerider mit einer Vision, stecken: Fritz Barthel und Eric „Hoji“ Hjorleifson.
Hier geht es zum Testbericht
 

Foto: Skimo.at

 
 
 
 

Atomic Shift – ein neues Bindungskonzept!

Im nächsten Winter bringt Atomic eine neue Touren/Freeride-Bindung auf den Markt – die Shift. Wir haben die ersten Infos für euch und werden den Beitrag laufend aktualisieren.

Hier noch die Info für alle Handysurfer: In der Desktopversion seht ihr alle Bilder und Videos, sowie auch die Updates zum Beitrag!

Atomic Shift

Alles neu! Die Shift ist eine Touren bzw. Freeride-Bindung, die im Aufstieg auf Pins setzt, aber in der Abfahrt wie eine klassische Alpinbindung funktioniert – inkl. aller Vorteile im Bezug auf die Auslösung! Mit dem TÜV Siegel werden die Sicherheitsmerkmale nochmals unterstrichen. Wer ist die Zielgruppe dieser Bindung? Im ersten Anlauf Freerider, denn die Z-Werte reichen von 6-13 und das Gewicht ist bei dieser Zielgruppe auch nicht ganz so heikel. Aber auch Tourengeher, die bisher auf Rahmenbindungen aufgrund ihrer Auslösemerkmale gesetzt haben. Die finden in der Shift ein weitgehend ähnliches Verhalten, zumindest in der Abfahrt. Eine weitere Zielgruppe wird aber auch der Verleih sein, denn dort ist aus Haftungsgründen eine TÜV-zertifizierte Bindung praktisch Pflicht.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bindung mit allen ISO-genormten Skischuhen funktioniert, aber dank verstellbarer Gleitplatte auch mit Tourenskischuhen und GripWalk-Schuhen verwendet werden kann, solange sie die typischen Lippen vorne und hinten haben. Die Rennklasse und Ultraleichtboots die praktisch nur eine schmale Steigeisenaufnahme haben, funktionieren damit nicht.

 

 

Die derzeit bekannten Features:

Gewicht (Paar): 1.700 g

Z-Wert: 6-13

Verstellbereich: 30 mm

Preis: 450,- Euro

Produktnamen: Atomic Shift MNC 13 / Salomon Shift NMC 13

Entwicklungszeitraum: 6 Jahre (damit wurde auch unsere Frage geklärt, ob es einen „Zusammenhang“ mit der B*A*M* Pindung gibt).

 

Zum Schluss habe ich noch ein kurzes Video von der Präsentation bei Atomic – viel Spaß und bis bald, denn hier kommt noch mehr Bild und Videomaterial!

 

UPDATE: Wir haben ein paar neue Fotos für euch vom Testtag. Vielen Dank an den Atomic-Fotografen!

Fotos: Atomic

Marker Alpinist – die leichte und günstige Tourenskibindung

Update: Marker Alpinist on Tour! Falls der alte Tourbus hält 😉 habt ihr laut Marker in den nächsten Tagen die Möglichkeit, die Alpinist an folgenden Orten zu testen:

Do. 01.03.2018  Kampenwand (Talstation) // Ab 17Uhr

Do. 08.03.2018  Tegelberg (Talstation) // Ab 17Uhr

Der Alpinist-Bus tourt noch den ganzen Winter in den Alpen herum. Schaut einfach öfters vorbei, wir sagen euch, wo er als nächstes auftauch!

 

 

Marker Alpinist – ein Gamechanger?

Konstruktiv bietet sie durchaus ein paar sehr schöne und raffinierte Ansätze. Wenige Bauteile, hochwertige Materialien wie Carbon und hübsch eloxierte Aluminiumteile. An den richtigen Stellen ein paar unscheinbare Gummieinsätze mit großer Wirkung und ein gelerntes Bedienkonzept. Reicht das für einen Gamechanger in diesem Segment? Spätestens beim Anblick des Preises erkennt man, was Marker damit meint. Mit einem Kampfpreis ab 300,– Euro ist sie in der Tat sehr günstig und die dafür gebotene Qualität durchaus ordentlich! Wie die Bindung in der Praxis funktioniert, seht ihr im Video weiter unten.

 

Preise und Versionen

Jetzt wissen wir, was Marker mit „Gamechanger“ meint ?

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Key-Features der neuen Marker Alpinist:

  • 245 g ohne Bremse / 335 g mit Bremse
  • DIN-Versionen 4-9 und 6-12
  • Anti Ice Pads
  • Heel Side Release
  • 0°/5°/9° Steighilfen mit Fast Shift Mode in 45°-Stellung
  • Ultraleichte Doppelfeder und Vorderbacken aus 30% Karbon
  • Längenverstellung um 15mm (+- 7.5mm)
  • 35 Millimeter Längenverstellung bei einer speziellen Version für den Rental-Bereich
  • Dynamischer Längenausgleich bei Skiflex um 4mm
  • Sehr gute Kraftübertragung durch 38mm breites Bohrbild
  • Bremsenbreiten: 90mm / 105mm / 115mm
  • Alle Pin-Harscheisen mit KingPin und Alpinist kompatibel: 80mm / 90mm / 105mm / 120mm
  • Neu entwickelte Alpinist-Leash inkl. Befestigungsring für den Skischuh optional erhältlich

Video von der ersten Skitour mit der Marker Alpinist

So eine  Neuheit gehört natürlich auch in der Praxis getestet! Wir haben uns zur Unterstützung Karl Posch von skimo.at dazu geholt.

 

 

Fotos Marker Alpinist Bindung

Interessant ist hier auch die Rental-Version. Sie zeichnet sich durch ein äußerst einfaches Bedienkonzept aus, was in diesem Bereich neben einem günstigen Preis ebenso eine riesen Rolle spielt. Das große DIN-Spektrum ermöglicht die Anpassung an viele Situationen und mit dem Tausch der Federn lässt sich aus der Alpinist sicher auch recht schnell eine Kinder/Jugend Tourenbindung basteln.

 

Marker Alpinist – leichter Einstieg

Auch ohne hin zu sehen kommt man in die Marker Alpinist ausgezeichnet rein. Die zwei weißen Markierungen helfen im Notfall!

 

 

Ispo 2018 – ein Blick auf den nächsten Winter!

Der Winter ist gerade mal an seinem Höhepunkt und schon präsentiert uns die Industrie die geilsten Sachen für den nächsten Winter. Wollt ihr einen Blick darauf werfen, dann viel Spaß mit den Bildern von der ISPO 2018

 

Der nächste Winter kommt bestimmt!

Hier ein paar Highlights für den Winter 18/19

Fischer Ski

Es ist geschmeidig und lässt sich rollen! Fischer Profoil, das „Fell“ ohne Haare kommt mit einem neuen Materialmix auf den Markt – entweder fix und fertig für den Fischer Tourenski, oder zum selber zuschnipseln.

 

Bei den Tourenskischuhen kommt der Ranger Free mit Gripwalksohle und überlappender Konstruktion. Damit liefert auch Fischer einen Hybriden, der auf der Piste mit entsprechender Alpinbindung (Gripwalk kompatibel) und auf Tour Spaß machen soll.

 

Ski und Zeugs für den Fall, dass man wegen Schneemangels auf Hallensport ausweichen müsste, gibt es natürlich auch 😉

 

Patagonia

Gold gab es für die Micro Puff Jacket. Die Füllung kommt ohne Daune daher, soll aber dennoch die Performance bringen! Die Jacken sind tatsächlich ultraleicht und superfluffig. Nahtlos geht es weiter zu einem eher unscheinbaren Shirt, dass aber technisch gesehen ein Kunstwerk der Stricktechnik ist!

 

DIRECTALPINE

Nicht nur tschechisches Bier ist sensationell, sondern auch die Klamotten aus dem Hause DIRECTALPINE. Man wird im hochtechnischen Bergsportbereich auch kaum wo ein besseres Preis/Leistungs-Verhältnis finden und zugleich auch noch „made in Europe“. Währenddessen mir zwar in erster Linie Jacken mit unglaublich tollen Details und Materialmixes präsentiert wurden, sollte an dieser Stelle auch deutlich angemerkt werden, dass die Hosen allesamt grenzgenial sind. Probiert sie, wenn ihr das Glück habt, einer in einem Fachgeschäft zu begegnen!

 

Ferrino

Ferrino ist besonders für ihre Zelte bekannt, aber entwickelt auch in anderen Bereichen immer wieder außergewöhnliche Dinge. Da wäre zum Beispiel ein Airbag-Rucksack mit Atemschnorchel. Dass er noch ein Recco-Blättchen integriert hat, ist da schon wieder fast nebensächlich, wenn auch in dieser Produktkategorie nicht selbstverständlich.

 

Rock Empire

Kletterzeug eben!

 

Leki

Dieser Handschuh hat das Trigger System von Leki genialst integriert. Muss man unbedingt probieren, wenn man im Nordischen Sport zuhause ist! Absolut tolle Kraftübertragung von der Hand auf den Stock – dank BOA System auch geil zu bedienen. Ein Highlight für 18/19. Frage mich bloß, wo die Goldauszeichnung dafür bleibt. Aber eventuell hab ich sie übersehen – doch, da ist sie! Hoch offiziell Ispo Gold – verdient!

 

Columbia

Mit der Alu-Beschichtung hält Columbia vermutlich alle Isolationsrekorde. Diese wurde für 18/19 nochmals mit zusätzlichen Noppen verbessert, sodass Alu nicht direkt auf der Haut auflieg und ein isolierender Abstand entsteht. Neu überarbeitet auch der Bugaboot und so manch anderes Schuhmodell findet man mit Michelinsohle.

 

Tatonka

Nicht nur die Rucksäcke sind super, auch bei der Bekleidung zeigt Tatonka etwas interessantes. Natur spielt dort eine große Rolle, so steckt in diesem Hemd neben der Tencel Faser auch noch die Wolle von der Tatonkabohne? 🙂

 

Marker Völkl Dalbello

Grip Walk wohin das Auge reicht! Sogar bei den Kinderskischuhen hält die neue Skischuhsohle Einzug! Sehr zu empfehlen, beim nächsten Ski-Kauf umzusteigen!

 

Black Crows

Auf die muss man aufpassen! Black Crows entwickelt sich zu einer schwer angesagten Marke im Skiuniversum und punktet nicht nur mit extravaganten Design. Die Ski fahren sich auch geil. Etwas weniger auf „leicht“ getrimmt, dafür mega Performance!

 

Scarpa

Alles neu bei Scarpa! Ich würde mal sagen, im Tourenbereich geben sie eindeutig den Ton an!

 

Ski Trab

Auch bei Ski Trab gibt es neues bei den Bindungen Cara Titan und Titan Vario!

 

Petzl

Bei Petzl bindet man sich ganz wörtlich die Stirnlampe um den Kopf. BINDI – die ultra leichte und starke Stirnlampe. Zum Kraxln gibts natürlich auch wieder scharfes neues Zeug!

 

Nordica

Auch bei Nordica sieht man jede Menge Grip Walk! Das setzt sich durch!

 

Mammut

Mips, neue Gore Membrane inkl. Gold Award eleganter Eiger Extreme Teile mit coolen Materialfeatures und eine Jacke aus dem 3D-Drucker oder so ähnlich. Jedenfalls mit coolem 3D-Stoffen. Die Schweizer haben wieder ordentlich in die Entwicklung investiert.

 

Chiba

Ja, hier gibt es eigentlich viele lässige Handschuhe, aber besonders angetan war ich von der Kinderkollektion. Die Teile sind perfekt zum Laufen oder Radfahren, leicht stylisch und günstig!

 

Hagan und ATK

Die zeige ich euch gleich zusammen, da Hagan ATK in Österreich mit vertreibt. ATK hat übrigens mit der CREST schon die Antwort auf Markers Alpinist!

 

Land Rover Explore

Ja, auch Handys gab es auf der Ispo. In dem Fall passte das Land Rover Explore perfekt zum Umfeld. Super robust und mit jeder Menge Features für den harten Outdoor-Einsatz ausgestattet. Da werden wir noch einmal extra berichten, denn das Smartphone komm schon recht bald auf den Markt.

 

Northland

Poserkragen und Alpenchic – Northland kann nicht nur technisch, sondern auch außergewöhnlich modisch!

 

Ortovox

Neue Schaufeln bei Ortovox!

 

Löffler

Sorry Leute, aber da gab es mit Abstand den besten Kaffee, weil der Rest sowieso spitze und noch dazu made in Europe ist! Wir stellen euch die Highlights gesondert vor 🙂

 

HICKIES

Den trendigen Schnürsenkelersatz gab es auch in allen Variationen zu sehen!

 

Bergans

Da kommt irgend wie ein ganz neuer Style bei den Norwegern auf!

 

Aklima

Technische Merinowolle, das beherrscht vor allen Aklima!

 

Pieps

Nächstes Jahr kommen neue Geräte mit integriertem Bluetooth. Damit sollte jeder selbst ein Update kinderleicht einspielen können!

 

Zanier

Gefühlte 1000 coole Handschuhe!

 

Paramo

Gold für Paramo! Wenn jemand von Ethik sprechen darf, dann diese Marke. Umso erfreulicher, dass die neue Kollektion richtig Fahrt aufnimmt!

 

Birkenstock

Zum Schluss noch ein Blick auf die bequemsten Schlapfen der Welt – ok, sie haben auch sehr bequeme Schuhe. Perfekt für nach dem Klettern!

Die OutDoor kommt nach München und bleibt ein bisschen doch in Friedrichshafen

Jetzt ist die Katze aus dem Sack – die OutDoor 2019 findet in München statt!

München gewinnt die Ausschreibung der EGO und ist somit der neue Veranstaltungspartner der European Outdoor Group (EOG) für die Sportfachmesse OutDoor. Damit wird im Sommer 2019 die nächste OutDoor auf dem Messegelände in München stattfinden. Die Messe München hat sich bei einer Ausschreibung gegen die Messe Hamburg und den bisherigen Veranstaltungsort Friedrichshafen durchgesetzt.

Doch die Friedrichshafener geben sich nicht ganz geschlagen und kündigen schon an, ein neues Messekonzept vorzulegen, denn die EOG besteht nur aus 96 Mitgliedern, während die Messe selbst das fast zehnfache an Ausstellern zählt und diese durchaus ein großes Interesse am Standort Bodensee hätten.

Der Standortkampf geht also weiter! Kann die Messe Friedrichshafen mit jeder Menge Naturerlebnis, Festivals und Authentizität überzeugen, oder setzt sich die „Digital-Offensive für die Sportbranche“, wovon die Münchner sprechen, durch.

 

IMHO:“Sport“ ist nicht unbedingt „Outdoor-Sport“ und letzteres ist sehr Natur-verbunden. Ob da eine „Digital-Offensive“ der richtige Ansatz ist?

 

 

Fischer Profoil Test – Schuppen gegen Fell

Das Fischer Profoil bekommt 18/19 ein sensationelles Update! In unserem Test seht ihr noch, dass die Folie aufgrund ihrer Steifheit gefaltet wird. In der kommenden Saison ändert Fischer das Material und es lässt sich in Zukunft richtig schön zusammenrollen! Varianten zum Zuschneiden für andere Marken gibt es mit dieser neuen Version ebenso. Hier gleich ein Paar Bilder von der ISPO, bevor es weiter unten mit dem Testbericht weiter geht.


 
31. Jan 2015

Haare werden überbewertet 😉

Rechts die Fischer Profoil, links ein klassisches Fell  (65% Mohair/35% Nylon) – so sind wir letzte Woche los gezogen und haben den beiden Kandidaten in allen uns zur Verfügung stehenden Situationen ordentlich auf den Zahn gefühlt.
 

Fischer Profoil Test

In der kommenden Saison kommt es auf den Markt, wir haben es für euch schon getestet!
Nichts interessiert momentan die Skitourenfans mehr als das neue Fischer „Schuppenfell“. Nicht mal die Moutnain-Attack inkl. massiver Facebook Werbung konnte die Zugriffe in den letzten beiden Wochen von der Fischer Profoil Vorstellung toppen. Somit haben wir uns richtig ins Zeug gelegt, dass wir die Schuppen möglichst schnell auf unsere Ski bekommen um einen umfangreichen Vergleich zum herkömmlichen Fell zu machen.
 


 
 

Auffellen mit der Fischer Profoil

Wir nehmen also das gelbe Stück „Plastik mit Kleber“ und hängen es an der Skispitze wie jedes andere Klebefell ein. Die Fischer Profiol ist natürlich nicht so weich wie Stoff, sondern steif wie Plastik eben ist. In dem Fall ähnelt es sehr einem ganz normalen Belagsmaterial – falls das schon mal jemand in der Hand hatte (zum Beispiel beim Skibauen). Knickrillen helfen dabei, die Profoil kompakt zu halten. Bis auf das Material also noch kein großer Unterschied. Aber jetzt kommt gleich mal die erste große Auffälligkeit. Die Fischer Profoil ragt bis ganz an den Kantenrand. Es ist also nicht wie Fell ein paar mm schmäler, sondern die Stahlkante wird gänzlich bedeckt. Auch der hintere Abschluss der Profoil sieht genau so aus wie bei jedem anderen Fell. Hacken eingehängt, anschließend noch mal mit der flachen Hand drüber gestreift und es sitzt bombenfest.
 

Erste Schritte mit der Fischer Profoil

Wie anfangs erwähnt, haben wir links ein normales Fell nun auf unserem Fischer Transalp 80 Modell 15/16 und rechts die neue Profoil. Vor der Talstation herrschen pure Kunstschneebedingungen bei leichten Minusgraden – der Untergrund ist knackig hart. Wir wagen also die ersten Schritte, wow, geht das leicht … zumindest am rechten Fuß! Das Fell Links bremst deutlich. Wir geben vor dem Anstieg im flachen richtig Gas und nochmal „wow“ das gleitet ja richtig! Also ab geht es auf der schwarzen Piste bergauf.
Unsere Punkte was die Gleiteigenschaften angehen (mehr ist besser):
Fell: xxx
Profoil: xxxxx
 

Kunstschnee, hart, sehr steil

Wir wollen es ja wissen, also ab auf den steilsten Hang in direkter Linie rauf. Wir sind übermütig und drücken ordentlich ab. Fell hält bombenfest, Profoil schmiert ganz leicht zur Seite weg, greift nach 1-2 cm aber suverän. Wir erinnern uns, wenn Fell weg rutscht, ist es weg. Die Folie fühlt sich hierbei anders an. Der Gripp baut sich fließend ab, aber auch wieder auf. Also bemühe ich mich um eine saubere Gangart und es wird schon besser. Nach den ersten Versuchen habe ich es dann aber gleich drauf und es kann nun richtig steil werden, bis die Grenze erreicht ist. Ergebnis: Fell hält auf knackharter Kunstschneepiste ca. gut 1° steiler. Also genau 1 Schritt weiter. Somit wird jetzt schräg gegangen und fest gestellt – hier wären egal ob mit Fell oder Folie sowieso Harscheisen angebracht.
Punkte auf sehr harter, steiler Kunstschneepiste:
Fell: xxxx
Profoil: xxx
 

Ab ins Gelände

Wer geht schon gerne die Piste rauf! Ich jedenfalls nicht. Also kürzen wir ab wo es geht und sind schon mal das erste mal im zwar völlig verspurten, aber immerhin „Gelände“ unterwegs.
War da nicht was? Weg ist es. Die Profoil war auf der Piste nämlich deutlich mit einem Singen zu hören. Das änderte sich schlagartig, als ich die Piste verließ.
Geräuschpunkte:
Fell: xxxxx
Profoil: xxx (dieses leicht ansteigende und dann wieder abfallende singende Geräusch war auch wiederum ziemlich motivierend. Man hörte wenn man flott war!)
Weiter gehts. Man merkte dem Gelände die vergangenen Tauphasen an und es fror danach alles wieder nieder. Somit konnte man getrost steile Querungen probieren. Ein kleine Mulde, vermutlich ein kleines Rinnsal, harte Schneedeckte, über 45° Neigung. Beim Fellski kamen erste Korrekturen, denn so angewinkelt gab es wenig Auflagefläche – somit gings nur gerade drüber. Folie hielt perfekt.  Das war also ein Szenarium das ich mir näher ansehen wollte. Tatsächlich, Folie hat Gripp bis ganz zum Rand, wo beim Fellski das Fell ja schon aufhört.
Gripp bei aufgewinkelt, hart, uneben
Fell: xxx
Profoil: xxxx
 

Von der Piste in den Powder

Nach ein paar Querungen von Pisten kommen wir nun endlich an den äußersten Rand des Skigebietes und in eine Höhe, wo es im Gelände noch richtig pudrig ist. Zeit also, die Fischer Schuppen im lockeren Tiefschnee zu testen. Das bessere Gleitverhalten ist hier nicht mehr so deutlich zu spüren, dafür ist die Steigeigenschaft sensationell. Hier gibt das Fell früher den Löffel ab und eine Erklärung dafür haben wir auch gleich parat. Doch in noch einem Punkt überrascht uns die Fischer Schuppe. Im steilen lockeren Gelände waren die Schuppen auch bei Quergängen besser. Denn während uns unsere Spur in diesem lockeren Schnee auf der Fellseite leicht wegbrach, schien sie auf der Schuppenseite wesentlich tragfähiger! Während nämlich ein Fell wenn es über den Schnee gezogen wird, den Schnee darunter mit seinen Millionen Härchen „schruppt“, kann der Schuppenbelag den Schnee glätten und damit besser komprimieren. Dabei entsteht praktisch „präparierter“ Schnee unterm Ski der auch tragfähiger ist. Somit sind steilere Steigungen und steilere Querungen im lockeren Schnee möglich.
Verhalten im lockeren Tiefschnee
Fell: xxx
Profoil: xxxxx
 

Gleiten und Fellabfahrten

Ein „Fell“ dass aussieht wie die Unterseite eines Langlaufskies ist wie wir schon mehrmals bemerkt hatten, mit besonderen Gleiteigenschaften gesegnet. Das kommt bei jeder Art von „Fellabfahrt“ enorm zu Gute! Aber auch auf langen flachen Stücken sind die Schuppen von großem Vorteil. Zu unserem Gipfel führt vom Skigebiet eine flache Radracspur rüber, in die wir mit unserer Aufstiegsspur einmünden. Es ist also Zeit das Fell des linken Skis nun endgültig gegen die Fischer Profoil auszutauschen und richtig Meter zu machen. Was Ähnlichkeiten mit Langlaufen hat, sollte auch entsprechend funktionieren – und schon versuchen wir die ersten Scatinzüge. Perfekt! So viele Meter macht man mit keinem Fell in diesem Gelände!
Fell: x
Profoil: xxxxx
 

Abfellen

Das Fell ist ja schon im Rucksack, die Fischer Profoil verschwindet ebenso gleich darin. Denn das Abfellen funktioniert wie bei einem Fell. Zusammenlegen lässt es sich einfach an den Knickstellen und damit kommt nur im ersten Segment Kleber auf Kleber, was man zuhause durch eine Trennfolie von einander trennt.
Fell: xxxx
Profoil: xxxx
 
[youtube]http://youtu.be/y1D1iLk33No[/youtube]
 

Fazit: Fischer Profoil gegen herkömmliches Fell

Die Fischer Profoil wird den Skitourenmarkt auf jeden Fall bereichern! Wie sehr, wird aber auch die Haltbarkeit bestimmen. Denn diesen Faktor haben wir bei unserem Test nicht eruieren können. Doch angesichts dessen, dass die Technologie auf Belagsmaterial und Schuppen basiert und in dieser Kombination schon Jahrzehnte bei Langlaufskiern zum Einsatz kommt, habe ich wenig Befürchtungen, dass das Material all zu schnell verschleißt. Auch ein Auftragen eines neuen Klebers ist laut Fischer möglich. Betrachtet man die reinen Leistungseigenschaften, ist die Schuppenfolie ein klarer Fortschritt zum herkömmlichen Fell. Da es die Fischer Profoil ab Winter 15/16 als Zuschnitts- und für Fischer Tourenski fertig konfektionierte Version gibt, ist bei einer Neuanschaffung diese neue Technologie durchaus in Betracht zu ziehen, sofern man gegen neue Technologien keine Vorbehalte haben.
Update: In der Saison 15/16 wird es Fischer Profoil nur vor konfektioniert für Fischer Ski Modelle geben. Unser Tipp: Mit einem scharfen Teppichmesser bringt man das Material schon in Form 😉

Fischer TRANSALP VACUUM TS LITE: Tourenskischuh im Test

Der Fischer TRANSALP VACUUM TS LITE Tourenskischuh im Freizeitalpintest – das war einer der schwierigsten Tests, den ich je durchgeführt habe. Denn wie soll man einen Tourenskischuh beurteilen, wenn man einmal in ihn reingeschlüpft, auf ihn glatt vergisst und frühestens retour beim Auto drauf kommt, mit Skischuh sollte man sich nun doch nicht hinter das Steuer setzen. 

Update 3. Saison:

Mittlerweile ist schon die 3. Saison angebrochen, viele neue Schuhe haben meine Füße gesehen. Doch der mit Abstand am besten passende Schuh, ist immer noch der  Fischer TRANSALP VACUUM TS LITE! Die Vacuum-Technik ist auch heute noch das Maß der Dinge! Viel Spaß mit unserem Testbericht:
 

Fischer TRANSALP VACUUM TS LITE – einmal angepasst, gibt es nichts was besser sitzt

Doch wie kommt es dazu, dass nach Jahren der Qual aufgrund immer leichteren Tourenskischuhen mit zunehmend sparsameren Polsterungen, kompromissloseren Formen, um ja jedes Gramm Kunststoff einzusparen, plötzlich ein neuer Schuh so gut passt? Glück gehabt? Keineswegs. Denn im Fabrikszustand fühlt sich der Fischer Transalp Vacuum an, wie jeder andere nicht auf ultimativ leicht getrimmte Tourenskischuh. Es gibt trotzdem Stellen, da drückt er ein wenig, wo anders ist reichlich Luft um später durch Herumeiern eine Blase zu hinterlassen. Auch in der Ferse war er nicht optimal, wie viele andere Mitbewerber ebenso. Alles natürlich höchst kritisch beurteilt! Bei anderen Schuhen quält man sich mal 2-3 Touren und geht es gar nicht, wird gefittet, um am Ende halbwegs die Druckstellen weg zu bekommen und mit viel Mühe und herumgeklebe von Pads, Keilen usw. noch etwas Fersensitz heraus zu kitzeln.
Beim Fischer Transalp Vacuum TS Lite kann man sich den Ärger von Beginn an sparen. Denn wozu steht denn „Vacuum“ im Namen! Also wird der Schuh nur probiert, ob die Länge passt, die Ferse sitzt oder rutscht, oder drückt und ob sonst wo Raum zum Nörgeln wäre. Die Informationen weiter gegeben an den fachkundigen Verkäufer, kann dieser mit der richtigen Vacuummanschette und dem gezielten Abkleben des Fußes die richtigen Vorbereitungen treffen, um die Schale komplett an den Fuß anzupassen. Nämlich mit dem aus dem Alpinschuhbereich schon länger bekannten Vacuumfit-Verfahren. Was da dann heraus kommt ist im wahrsten Sinne Maßanfertigung die ihres Gleichen sucht.
 

Fischer TRANSALP VACUUM TS LITE auf Tour

Jetzt kommt der schwierige Teil! Denn nach der ersten Tour konnte ich nur sagen, dass ich den Schuh beim Auto anzog, jede Menge Spaß am Gletscher hatte und am Ende der Schuh der letzte Ausrüstungsgegenstand war, von dem ich mich beim Auto wieder entledigte.
Also musste ich gleich noch eine 2. Tour einlegen und mich diesmal ganz bewusst auf den Schuh konzentrieren. Hier also meine subjektiven Eindrücke der Reihe nach und ganz nüchtern betrachtet.
Anziehen/Ausziehen
Das geht mit einem warmen (Zimmertemperatur) Schuh absolut problemlos. Egal ob man zuerst in den Innenschuh schlüpft und dann damit in die Schale oder gleich in den Innenschuh samt Schale.
Schnallen
Lassen sich gut bedienen. Dass eine der Schnallen in die andere Richtung zeigt, verwundert beim ersten Einsteigen etwas – mehr aber schon nicht.
Einstieg in Tech-Bindungen
Wer Zapferlbindungen gewohnt ist, wird vermutlich nicht mal bemerken, dass die Tech-Einsätze noch der alten Dynafit-Generation entsprechen. Eine kleine schwarze Markierung oberhalb der Mittenposition der Körnungen hilft aber der Orientierung. Auffällig war, dass wir bei unserer Diamir Vipec 12 die Pins nachjustieren mussten. Die Tech-Einsätze haben einen leicht geringeren Abstand als original Fritschi vorsieht. Der Fischer Schuh ist aber „Dynafit certified“ und damit neben Dynafit selbst und Scarpa die 3. Marke mit diesem Vorzug. Er sollte also mit jeder Dynafit-Bindung und kompatiblen Bauart problemlos funktionieren.
Rahmenbindungen
Der Schuh entspricht den Industrievorgaben und sollte mit Rahmenbindungen genau so gut funktionieren.
Gehen
60° Schaftrotation ist ausreichend, um damit ordentlich zu gehen. Der Walk/Ski Hebel ist konventionell und funktioniert anstandslos. Man hat aber schon cooleres am Markt gesehen (Scarpa F1 EVO). Das Gewicht ist in einem erträglichen Bereich. Mit 1550g (Größe 26,5) ist er kein Spitzenreiter unter den Dreischnallern, aber von „Schwer“ auch weit entfernt.
Fahren
Für einen Dreischnaller fährt es sich mit dem Fischer Transalp Vacuum sehr anständig. Der Flex ist passend zur Bauhöhe des Schuhs gewählt. In den letzten Jahren sah man ja immer mehr sehr niedrig geratene 2-3 Schnaller mit harten Flex. Die Druckverteilung auf das Schienbein kann aber aufgrund der niedrigen Bauweise nie so optimal erfolgen wie bei einem 4-Schnaller. Wer einen harten Flex braucht, sollte sich bei einem 4-Schnaller umsehen. Der 3-Schnaller von Fischer wird irgend wo bei einem Flex von 90 sein. Für den Tourenbereich ist dieser Flex in den allermeisten Fällen ausreichend. Hinzu kommt noch die überdurchschnittlich gute Passform, wodurch im geschlossenen Zustand in der Abfahrtsposition der Fuß im Schuh kein unnötiges Spiel hat und die Kräfte sehr gut auf die Bindung/Ski übertragen werden.
Einzigartig beim Fischer Transalp Vacuum Tourenskischuh ist auch seine natürliche Fußstellung durch die V-Position. Der Ski liegt ja stets parallel, eine natürliche Fußstellung ist aber ganz leicht V-Förmig. Dadurch werden die Gelenke extrem geschont. Ein absolutes Plus für den Fischer Transalp.
Passform
Es gibt nichts auch nur annähernd vergleichbares am Markt der Tourenskischuhe. Einmal durch das Vacuumfit-Verfahren angepasst, sitzt er so perfekt wie ein angeschäumter Alpinskischuh – oder Vacuumfit Fischer Alpinschuh 😉
 


 

Fazit im Fischer TRANSALP VACUUM TS LITE Test

Da Füße sehr individuell sind, kann ein Schuh für einen selbst immer nur so gut sein, wie er auch zum jeweiligen Fuß passt. Da sind andere Eigenschaften letztendlich sehr nebensächlich. Fischer hat mit dem Vacuumfit-System die besten Voraussetzungen am Markt, optimal zu passen. Achtet beim Kauf nicht nur darauf, dass es nirgends drückt, sondern auch, dass es nirgends wackelt.  So vermeidet Ihr später Blasen. Sitzt der Schuh, habt ihr auch eine ordentliche Abfahrtsperformance zu erwarten. Für mich bedeutete das beim Fischer Transalp Vacuum TS lite, höchsten Gehkomfort, ordentlich Spaß bei der Abfahrt trotz Mittelbreite von einmal 88 und auch noch bei 100 mm und Ski in Körperlänge. Das hätte ich mir von einem 3-Schnaller mit doch weicheren Flex nicht erwartet.
Editors Choice_fischer_taFischer ist mit diesem Tourenskischuh trotz sonst unauffälligen, aber ausgewogenen Eigenschaften, der absolute Freizeitalpin-Tipp dieses Winters und erhält dafür unseren Editors Choice Award. Denn Passform geht über alles!
 
 
 
 
 

Neu für 2018/19: SCARPA Alien 1.0 mit 760 Gramm

Von Scarpa gibt es diesmal auch schon News vor der Ispo – nämlich die Ankündigung eines neuen Aliens mit 760 Gramm Gewicht und konstruktiv angelehnt an den Alien 3.0.

 

Neuheit 18/19: Scarpa Alien 1.0

Für Skibergsteigen-Rennläufer und ambitionierte Pistengeher bringt Scarpa im kommenden Winter eine neue Version vom erfolgreichen Alien auf den Markt. Er soll vor allem wärmer und komfortabler als sein Vorgänger werden. Der an den Voll-Carbon-Schuh Alien 3.0 angelehnte Schaft aus Carbon verspricht Leichtigkeit und optimale Kraftübertragung und die Unterschale aus Carbon Grilamid® LFT sorgt für eine bessere Stabilität und einer besseren Kontrolle beim Aufstieg. Die integrierte Gamasche verhindert das Eindringen von Schnee während die darunter verborgene Führung des BOA®-Verschluss eine perfekte Anpassung bietet. Die Sohle liefert wieder Vibram und wurde exklusiv für Scarpa entwickelt. Sie entspricht den ISMF-Standards.

 

 

Specs:
Artikelnummer: 12170
Schaft: Carbon mit Kunststoffeinsatz
Schale: Carbon-Grilamid® LFT
Sohle: Vibram® UFO
Gewicht: 760gr. Gr 27 1⁄2 Paar
Grössenlauf: 24,0 – 30,0 ( nur ganze Größen)
UVP: 950.00€

Fotos: Scarpa

Wirtschaftswunder Tourenskisport – Österreich weiter Marktführer mit einem kräftigen Umsatzplus!

Heute Vormittag präsentierte Karl Posch, Betreiber der Online Plattform SKIMO Austria, gemeinsam mit Gernot Kellermayr (VSSÖ Präsident), Michael Költringer (Marketing Manager Dynafit Österreich) und Maximilian Hofbauer (Geschäftsführer Bergzeit.at Onlinehandel) aktuelle Zahlen und Fakten im Skitourensport.

 

Wirtschaftswunder Tourenskisport – ein nicht aufzuhaltender Boom?

Tourenskigehen, Skibergsteigen oder Skitouren gehen – all diese Bezeichnungen stehen für ein und dieselbe Sportart: Ski anschnallen und auf Fellen verschneite Hänge oder Pisten hinaufgehen. Kaum eine andere Sportart in Österreich hatte in den letzten Jahren einen derartig positiven Aufwärtstrend und etablierte sich zu einem so beliebten Breitensport. Der schrullige Außenseiter in Knickerbocker wurde von den deutlich jüngeren Multisportlern abgelöst. Mountainbiken, Berglauf, Wandern und Klettern im Sommer, wird im Winter durch das Fitnesstraining auf den Skiern ergänzt – und das ist ein durchaus bedeutender Wirtschaftsbereich.

 

Deutliches Umsatzwachstum – Österreich weiterhin Marktführer

Trotz mehreren schneearmen Saisonen in Folge, gingen die Verkaufszahlen in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben. Besonders erfreulich ist, dass die Skination Österreich seit Jahren auch beim Skibergsteigen weltweit die Nase vorne hat: Österreich hält mit etwa 21% den größten Marktanteil am weltweiten Skibergsteiger-Markt, gefolgt von USA und Kanada mit jeweils 16% sowie Schweiz, Frankreich und Italien mit je 12%. In der Saison 2016/17 wurden in Österreich 53.000 Paar Tourenski (+6%), 75.000 Paar Felle (+7%), 45.000 Tourenbindungen (+8%) und 42.000 Paar Tourenskischuhe (+5%) verkauft.

sdr

Skibergsteigen hat sich über die letzten Jahre auf Platz 2 bei den Winter-Verkaufszahlen positioniert und ist für den Handel zu einem nicht mehr wegzudenkenden, wichtigen Geschäftszweig geworden. Betrachtet man die Umsatzzahlen, so beläuft sich der Industrieumsatz bei Skitourenski in Österreich 2016/17 auf 190 Millionen Euro, der gesamte Wintersport Industrieumsatz auf 1,1 Milliarden Euro. Zählt man Industrie und den Tourismus in Österreich zusammen, ergibt dies einen geschätzten Umsatz zwischen 7 und 11 Milliarden für die Wintersaison 2016/17.

Im Vergleich zu weiteren Wintersportarten wie etwa Alpinski, Langlauf und Snowboard ist Skibergsteigen nach wie vor auf dem Erfolgskurs. In Österreich wurden letzte Saison 325.000 Paar Ski (-12%) verkauft. Snowboard hingegen hat sich bei knapp 22.000 verkauften Stück in den letzten Jahren eingependelt. Auch im Bereich Langlauf gibt es kaum Veränderungen zu den vergangenen Jahren (39.000 verkaufte Stück). Gernot Kellermayr, Präsident des Verbandes der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ), ist mit der Entwicklung zufrieden:

Für den Handel hat sich Skibergsteigen zu einem sehr attraktiven Segment entwickelt. Der Bedarf an Skibergsteiger-Ausrüstung steigt erfreulicher Weise kontinuierlich an. Klare Gewinner sind Spezialisten und Fachhändler, die mit persönlicher Beratung und Individualisierung bei Angeboten und Produkten punkten können. Sowohl der stationäre Handel, als auch der Onlinehandel verzeichnet ein Umsatzplus von über 15%.

Maximilian Hofbauer, Geschäftsführer von Bergzeit.at, ergänzt:

Wir merken vor allem im Skitourenbereich, dass dem Kunden der persönliche Kontakt besonders wichtig ist. Bei so einer leidenschaftlichen Sportart geht es viel um den Austausch und das Miteinander. Hier können wir im Vergleich zum Discounter punkten.

 

Größtes Umsatzplus zeigt sich bei Bekleidung

Insgesamt ist das Angebot für Skitourengeher so groß und breit wie nie. Dies zeigt sich vor allem bei der Anzahl der Hersteller und der Produktvielfalt – sehr zum Vorteil des Endkonsumenten, für den der Preis und das Angebot besonders attraktiv sind. Das größte Umsatzplus ist eindeutig bei Bekleidung erkennbar. Über die letzten fünf Jahre hat sich ein Wandel von der klassischen Sportbekleidung hin zur sportlichen und funktionellen „Urban Outdoor Bekleidung“ abgezeichnet. Konsumenten tragen ihre Funktionsbekleidung einerseits im Alltag, aber auch für mehrere Sportarten. Vor allem Bekleidung für Skibergsteiger zeichnet sich durch ein hohes Maß an Multifunktionalität aus. Die vielen unterschiedlichen Bekleidungsschichten können perfekt für alternative Sportarten wie Wandern, Mountainbiken oder Laufen ebenso verwendet werden.

Michael Költringer, Marketing Manager Dynafit Österreich, führt das große Umsatzplus in der Bekleidung unter anderem auf den steigenden Frauenanteil zurück:

Wir merken, dass sich das Verhältnis Männer-Frauen im Tourenskisport deutlich verändert hat. Der Anteil hat sich von 70:30 auf fast 50:50 positiv verändert. Dies zeigt sich bei Textilien, wo wir einen großen Wachstumsmarkt sehen. Frauen sind einfach modebewusster.

Aber nicht nur im Textilbereich gibt es eine positive Entwicklung, sondern auch bei Hartware. Der Skitourensport ist eines jener Segmente, welche Innovationen und technische Entwicklungen am meisten vorantreiben. Im Vordergrund stehen leichte Hightech-Produkte, die trotz ihres Gewichts ein hohes Maß an Sicherheit und Stabilität gewehrleisten. Sportartübergreifende Technologietransfers von Skibergsteigen zu Alpinski sind üblich geworden. Beispielsweise wird die „GripWalk Sohle“ – eine Kunststoffsohle mit besonders gutem Grip auf Schnee und Eis – mittlerweile auch für Alpinskischuhe verwendet.

Der steigende Absatz ist vor allem dem stetigen Wachstum der bergaffinen Zielgruppe, mit deutlichem Zuwachs bei Jugendlichen, jüngeren Skitourengehern und Frauen, zuzuschreiben. Der Österreichische Alpenverein und SKIMO Austria schätzen, dass es in Österreich deutlich mehr als 500.000 Breitensportler im Skibergsteigen gibt, mit einem jährlichen Gesamtwachstum von etwa 1%. Davon zählen rund 70.000 Skibergsteiger zu den Fitnessgeher (+17%) und 6.000 zu Wettkampfsportler (+3% p.a.), welche sich bei über 100 durchgeführten Rennen in Österreich messen können.

Fotos: Alexander Lugger und Freizeitalpin