Motorola Defy im FREIZEITALPIN-Härtetest (update)

10. Dezember 2010

Gleich vorweg, wir sind keine professionellen Handytester im klassischen Sinne. Wenn wir mal so etwas wie ein Handy testen, dann aus nur einem Grund! Es hat etwas mit unserer Leidenschaft für Outdoor-Sport zu tun. In unserem Fall sollte es robust genug sein, um unsere Aktivitäten alle heil zu überstehen und noch mehr. Als wir das […]

Gleich vorweg, wir sind keine professionellen Handytester im klassischen Sinne. Wenn wir mal so etwas wie ein Handy testen, dann aus nur einem Grund! Es hat etwas mit unserer Leidenschaft für Outdoor-Sport zu tun. In unserem Fall sollte es robust genug sein, um unsere Aktivitäten alle heil zu überstehen und noch mehr.
Als wir das erste Mal auf heise.de erfuhren, dass ein echtes Outdoor-Smartphone auf den Markt kommen soll, schrieben wir uns sofort die Finger wund und versuchten so ein Gerät von Motorola zu bekommen. Vergebens. Wir sind ja nur Europäer und dem entsprechend schenkte man uns genau keine Beachtung.
Vor gut 3 Wochen kam dann eine Pressemeldung über die APA rein, dass Hutchison 3G Austria dieses „Superphone“ in Österreich auf den Markt bringt. Der Presseservice bei dem kleinen „Tarifkiller“ unter den 4 größeren Providern klappte auf Anhieb und nur wenige Tage später durften wir so ein gutes Stück nun doch noch testen.
Also ausgepackt, angesteckt und gewartet, bis der Akku voll war. Dabei viel schon mal positiv auf, dass es sich beim Ladergerät um einen USB Lader handelt. Ärgerlich war nur, dass der Handy-seitige USB Stecker nun noch eine Nummer kleiner war, als der zb. unseres G1. Aber gut, jeder Stecker nach Außen muss ja schließlich in so einem Outdoor-Smartphone auch wieder abgedichtet werden und das geht mit kleinen Flächen sicher einfacher als mit großen.

Dank Android (im Falle vom Defy ist es die Version 2.1) war das Übersiedeln der Kontakte, Mails usw. mit der Eingabe der Google Kontodaten in kürzester Zeit erledigt. Das ist der Vorteil, wenn man sich auf das Google System einlässt und somit alle Daten auch online hat. Paranoia gegenüber Google sollte man allerdings nicht haben 😉
Was persönliche Daten anging wurde es erst unheimlich, als wir noch die Zugangsdaten in die vorinstallierte Facebook App eingaben. Damit wurden die Kontakte auch gleich mit denen von Facebook und den dort hinterlegten Daten der „Freunde“ verknüpft. Diese Verknüpfungen ziehen sich bis hin  zur GPS-Navigation durch. Bei der Ziel-Eingabe kann man dort auch gleich direkt einen Kontakt anwählen.
Im Großen und Ganzen sind diese übergreifenden Verknüpfungen aber sehr praktisch. Schließlich hat man sich wenn man sich für ein Defy entscheidet, auch für ein Smartphone entschieden, dessen Fähigkeiten weit über das Telefonieren hinaus reichen. Und da es wirklich viel kann und dank Android Market sich noch sehr viel mehr beibringen lässt, sprechen wir lieber gleich über das Handling.
[ad]
Das Motorola Defy ist erstaunlich leicht, kompakt und trotzdem mit einem großen 3.7″ Display ausgestattet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Smartphones in dieser Größe oder mit größeren Displays, ist das Außenmaß sehr kompakt. Dank gummiartiger Rückseite liegt es richtig gut in der Hand und lässt sich wirklich sicher greifen. Das geringe Gewicht trägt hierzu auch sehr positiv bei.  Selbst mit schwitzigen, nassen oder dreckigen Händen ist es gut zu halten. Im letzten Fall macht es dem Defy auch wirklich nichts aus, mal eingesuhlt zu werden. Dank Sensortasten die ebenfalls wie das Display hinter dem durchgehenden Corning Gorilla Glas liegen, ist das Defy schnell wieder sauber zu bekommen. Wenn es sein muss, auch mit Hilfe von Wasser, denn es ist Wasser-geschützt und Staubdicht, solange alle Gummiabdeckungen sämtliche Öffnungen wie USB oder Kopfhörer-Klinkenanschluss verschließen. Und genau das ist die größte Stärke! Denn beim Outdoor-Sport geht es fast immer feucht und dreckig zu. Das ist auch der Grund weshalb wir nicht verstehen, weshalb Mammut oder Ortovox Ihre Apps nur für i-Phones gemacht haben. Ein i-Phone ist doch viel zu schade, schwer und unhandlich, um es auf jedes Abenteuer mit zu nehmen.
Apropos Abenteuer! Wenn man Google bemüht, findet man auch schon erste Ansätze für Fahrradhalterungen. Kombiniert mit einer Bike-App und einem Bluetooth Herzfrequenz Brustgurt wird aus dem Defywomöglich bald auch noch ein brauchbarer GPS-Bikecomputer! Für die meisten Trainingstouren dürfte der starke 1540 mAh Akku jedenfalls ausreichen. Ansonsten muss man mit einer USB-Stromquelle nachhelfen. Sowas hatten wir sogar bei einem echten Bike-Computer schon im Einsatz!

Unser Fazit: Wer ein Businessphone benötigt und in seiner Freizeit auch noch sportlich ist, wird derzeit kein besseres Smartphone als das Motorola Defy finden!  Android 2.1 ist zwar nicht die allerneueste Version, Motorola hat sich aber bemüht, einige Funktionen die sonst erst mit 2.2 verfügbar wären, trotzdem zu integrieren. Dazu zählt zum Beispiel Tethering, was ohne Installation zusätzlicher Software funktioniert. Selbst im beruflichen Alltag macht sich ein robustes Gerät immer besser als empfindliche Nobelriegel! Spätestens beim Sport hängt das Defy alles ab, was derzeit am Markt ist. Dank Android-Market gibt es unzählige Apps, die einem beim Training oder Orientieren helfen können. Für die „Geiger“ die ständig mit ihren Tiefschneefotos unter der Woche die Kollegen im Büro ärgern möchten, ist auch eine brauchbare Kamera an Board. Aber vorher Handschuhe ausziehen.
Wir werden übrigens  im Frühling einen Bikehandschuh von Roeckl Sports vorstellen, mit dem die Bedienung von Smartphones dank einem Silberprint am Finger problemlos funktioniert!
+ Großes, leuchtstarkes und hoch auflösendes Display bei geringen Geräteabmaßen
+  Modernes Betriebssystem mit vielen Erweiterungsmöglichkeiten
+ Robuste Ausführung und somit wirklich für die Verwendung beim Sport tauglich
+ für Smartphone-Niveau eine lange Laufzeit
+ guter Empfang
+  sehr gute Sprachqualität und lauter Ton
– viel zu überladene Oberfläche. Hier muss man richtig Hand anlegen, damit es übersichtlich wird.
– Der Service von Motorola ist nicht gerade dafür bekannt, Updates schnell an den Kunden weiter zu reichen. Ob es je eine Android Version 2.2 oder 2.3  für das Defy geben wird, ist fraglich.
Das Motorola Defy gibt es ab sofort bei 3 in Österreich ab 0 Euro: www.drei.at
UPDATE (11.5.2011): Motorola hat soeben mit der Verteilung des Updates auf Android 2.2 begonnen!