Am dritten Renntag bei der Weltmeisterschaft im Skibergsteigen in Andorra holt sich das österreichische Nationalteam gleich zwei Goldmedaillen. Die Nachwuchsathleten Nils Oberauer (U18) und Paul Verbnjak (U20) lieferten heute überragende Leistungen im Vertical Bewerb und nehmen jeweils einen verdienten Weltmeistertitel mit nach Hause.
Die Voraussetzungen für den heutigen Vertical Bewerb in Andorra waren hervorragend. Ausreichend Schnee, eine gut präparierte Piste und schönes Wetter. Im Vertical Rennen, welches als reiner Aufstiegsbewerb ausgetragen wird, entscheiden Kraft, Ausdauer und ein starker Wille. Die Strecke war mit einer Länge von 3,5 Kilometer und einer Höhendifferenz von 750 Metern weltmeisterlich herausfordernd. Vor allem der lange Schlussanstieg, wo man das Ziel die ganze Zeit vor Augen hat, zehrte an der körperlichen und mentalen Substanz der Athletinnen und Athleten.
Nachdem Julian Tritscher bereits am Dienstag die Goldmedaille im Sprint Bewerb holte, machte ihm heute sein Zimmerkollege aus der Ramsau am Dachstein dieses Meisterstück nach. Den 17-jährige Nils Oberauer hatten die meisten Experten nicht ganz oben auf der Liste für Gold, aber der junge Steirer hatte heute am Start schon ein gutes Gefühl. Nach den ersten 100 Höhenmeter übernahm Nils die Führungsarbeit. Etwa Mitte der Strecke spürte er die Chance, nahm sich ein Herz und lief den anderen auf und davon. Den Vorsprung von gut 20 Sekunden brachte er dann souverän ins Ziel.
Ich bin so happy, es war immer schon mein Traum bei der WM eine Goldene zu machen und jetzt bin ich wirklich Weltmeister im Vertical
so Nils im ersten Interview nach dem Sieg.
Insgesamt war es ein sehr gutes Gesamtergebnis für das österreichische Team in der Altersgruppe U18. Der Salzburger Hannes Lohfeyer erreichte den 7. Platz (+56.14) und der Sprintweltmeister Julian Tritscher wurde 13ter (+1:29.13).
Der große Favorit erfüllt die Erwartungen und holt die Goldmedaille. Nachdem der 19-jährige Kärntner Paul Verbnjak in diesem Winter schon zwei Weltcup Rennen im Vertical gewonnen hatte, lastetet natürlich ein gewisser Druck auf ihm. Umso bemerkenswerter war es zu sehen, wie professionell er mit dieser Situation umgegangen ist. Vom Start weg übernahm Paul die Führung und baute diese kontinuierlich aus. Doch nach ungefähr 400 Höhenmeter bekam er Magenkrämpfe und musste ordentlich kämpfen, dass er dieses hohe Tempo halten konnte. Der Spanier Albert Perez Angles konnte dadurch etwas aufschließen, aber den Vorsprung von 17 Sekunden brachte Paul ungefährdet ins Ziel. Eine sichtliche Erleichterung und viel Freude kann man seiner persönlichen Aussage entnehmen:
Es ist einfach ein wahnsinnig gutes Gefühl, wenn das in Erfüllung geht, für was man so hart in den letzten Jahren gearbeitet hat. Außerdem hat mich der Sieg vom Nils noch extra angespornt und da musste ich einfach Vollgas geben.
Auch Andreas Mayer, der zweite Österreicher in der Altersgruppe U20, war gut unterwegs und erreichte den 10. Platz (+1:54.51).
Im Hauptbewerb der Männer waren vier österreichische Athleten am Start. Leider reichte es heute nicht ganz für Top-10 Ergebnisse, aber die Teamleistung war trotzdem gut. Bester Österreicher wurde Jakob Herrmann auf Platz 13 (+2:07.03) gefolgt von Daniel Ganahl auf Platz 15 (+2:19.11).
Den Sieg holte sich der Schweizer Remi Bonnet. Zweiter wurde der Deutsche Anton Palzer und am 3. Platz landete mit Werner Marti benfalls ein Schweizer am Potest.
Bei den Damen gewann Aselle Maollaret Gachet (FRA) vor Victoria Kreuzer (SUI) und Tove Alexandersson (SWE).
Am Samstag kommt die Königsdisziplin zum Zug. Wir melden uns wieder vom Individual!