RED BULL X-ALPS | Tag 7

22. Juni 2019

Die kolumbianischen und koreanischen Teams geben alles, um der Elimination zu entgehen, während Maurer auf Flugwetter hofft, um die Führung ausbauen zu können.

Es ist der siebte Wettkampftag bei Red Bull X-Alps 2019. Und es sind nicht nur die Führenden, die alles geben müssen, um weiter zu kommen. Eine Regel des Rennes besagt, dass alle 48 Stunden der oder die letztplatzierte Athletin aus dem Rennen genommen wird. Bis jetzt hat der sogenannte “Sensenmann” zwei Athleten erwischt und morgen ist der dritte fällig. Dafür in Frage kommen entweder Koreas Chikyong Ha (KOR) oder der Kolumbianer Alex Villa (COL)

Beide nehmen gänzlich unterschiedliche Routen Richtung Turnpoint 5, Lermoos. Eigentlich hat Villa eine geringere Distanz bis dorthin, aber am Ende zählt nur, wer den Turnpoint als Erstes erreicht. Die Chancen des Koreaners sehen dafür etwas besser aus. Und um das auch tatsächlich zu schaffen, zieht Ha alle Register und nimmt auch seinen Night Pass heute in Anspruch. Er leidet seit Tagen an schmerzhaften Blasen auf den Füßen.

Er darf den Night Pass nur einsetzen, wenn unser Doktor sein Ok dafür gibt

sagt Renndirektor Christoph Weber zu den Plänen von Ha

Ebenfalls heute Nacht unterwegs sein wird, die einzig verbliebene Athletin im Rennen Kinga Masztalerz (NZL2). Sie sagte, dass das Rennen bisher alle ihre Erwartungen übertroffen hat. Den Alpenhauptkamm fliegend zu überqueren war der absolute Höhepunkt für sie.

In der Luft zu sein, ist derzeit für alle Athleten eher nur ein Wunsch. Derzeit werden aufgrund des schlechten Flugwetters bis zu 5.000 Höhenmeter pro Tag zurückgelegt. Das entspricht in etwa dem Aufstieg auf den Mount Everest und das jeden zweiten Tag. Aber für Sonntag wird eine Wetterbesserung erwartet und sollte damit dem Leiden der Athleten ein Ende setzen.

Participant flies during the Red Bull X-Alps preparations in Grindelwald, Switzerland on may 24, 2019

Damit stehen die Chancen für Maurer (SUI1) sehr gut, große Distanzen zu fliegen und Monaco im Laufe des Montags zu erreichen. Seine Verfolger haben dann bis Donnerstag Zeit ebenfalls an der Cote d’Azur anzukommen. 

Alle, die von dem guten Wetter profitieren können, werden sehr rasch in Monaco sein.

sagt Rennorganisator Ulrich Grill

Immer noch sind alle Augen auf Maxime Pinot (FRA2) gerichtet. Wird es der Franzose schaffen, Maurer doch noch einzuholen? Pinot lebt in Annecy – ein möglicher psychologischer Vorteil, wenn er auf Heimatboden unterwegs ist. Aber derzeit ist er rund 100 km hinter Maurer und hat nur mehr 300 km vor sich – die Chancen stehen also nicht allzu gut. Es braucht eine große Portion Glück und das war bis jetzt eher auf Maurers Seite zu finden. “Mit der kommenden Wettersituation wird es aus meiner Sicht sehr schwierig ihn noch einzufangen,“ fügt Weber hinzu.

Neben Ha und Masztalerz, hat auch Benoit Outters (FRA1) heute seinen zweiten Night Pass gelöst. Er erhofft sich ebenfalls weiter vor zu kommen, um von dem guten Wetter auf seinem Heimatboden zu profitieren. 

Fotos: 
  • zoom.at | Honza Zak
  • Harald Tauderer
  • Vitek Ludvik
  • Felix Wölk