Die Vipec 12 von Fritschi hatte letztes Jahr bei der Markteinführung ganz schön viel Staub in der Pinbindungsszene aufgewirbelt. Kam sie doch mit einem konkurrenzlosen Sicherheitskonzept daher! Vor lauter Sicherheits-Raffinessen haben wir sogar kurzzeitig behauptet, dass sie mit TÜV auf den Markt kommt. Das schaffte Fritschi letztendlich doch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch […]
Die Vipec 12 von Fritschi hatte letztes Jahr bei der Markteinführung ganz schön viel Staub in der Pinbindungsszene aufgewirbelt. Kam sie doch mit einem konkurrenzlosen Sicherheitskonzept daher! Vor lauter Sicherheits-Raffinessen haben wir sogar kurzzeitig behauptet, dass sie mit TÜV auf den Markt kommt. Das schaffte Fritschi letztendlich doch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Immerhin haben es Marker mit der Kingpin und Dynafit mit der Beast 16 nun auch mit Pin-Bindungen geschafft. Wen die Sache mit dem TÜV genauer interessiert, sollte auf der ASKIMO Seite vorbei schauen.
Doch ob mit oder ohne TÜV, die Vipec 12 bietet hervorragende Sicherheitsfeatures und in der neuen Saison 14/15 ein paar nette konstruktive Veränderungen am vorderen Teil der Bindung.
Um es kurz zu machen, es handelt sich um genau 3 Tetails, die verändert wurden.
Die neue Version wird übrigens soeben an den Fachhandel ausgeliefert und sollte in einigen Tagen überall erhältlich sein. Die Preise sind UVP € 449,99 bzw mit Stopperbreite ab 100 mm € 459,99.
Mehr Infos gibt es beim Hersteller: http://www.diamir.com/
und in folgenden Beiträgen auf Freizeitalpin.com:
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Ergänzend haben wir für alle die etwas tiefer in die Materie eintauchen möchten, eine Erklärung der verschiedenen Bindungssysteme und wie die Diamir Vipec 12 von Fritschi einzuordnen ist.
Heute sind für Bindungen mit Gehfunktion drei Bindungs-Systeme auf dem Markt. Der Unterschied liegt in der Aufnahme und dem Halt der Schuhe:
Das Safety Pin System (Diamir Vipec 12) ist übrigens das derzeit einzige Pin-Pin System mit einer direkten Seitwärtsauslösung in der Front Einheit.
Beim Safety Pin System sind die Seitwärtsauslösung vorne und die Frontalauslösung hinten technisch getrennt und funktionieren unabhängig. In Kombination mit der breiten Abstützung des ganzen Systems wird die Kraft sehr direkt vom Schuh auf den Ski übertragen, was sich positiv auf das Fahrverhalten im Schnee auswirkt.
Der DIN-Wert wird mittels einer Tabelle anhand von fünf Kriterien (Körpergewicht, Körpergrösse, Schuhsohlenlänge, Skifahrer-Typ, Alter) berechnet. Diese basiert auf Grundlagen der 80-iger Jahre für Abfahrten auf der Piste.
Für Abfahrten im Gelände handelt sich somit um einen Richtwert, welcher aufgrund individueller Bedürfnisse oder äusserer Bedingungen nach unten oder oben angepasst werden kann. Die Toleranz gemäss DIN/ISO entspricht einem DIN-Wert.
Touren- und Alpinbindungen: DIN ISO-Normen 13992 und 9462
Tourenskischuhe: DIN ISO 9523
Alpinskischuhe: DIN ISO 5355
Diese Normen beziehen sich auf Backensysteme und stecken den Rahmen zur Aufnahme des Schuhs sowie der Gewährleistung der Auslösung.
Die wichtigsten Kriterien sind:
– Geometrie der Sohle vorne und hinten
– Dicke der Schuhsole
– Sprengung (Rocker) der Sohle
– Härte der Gummisohle (Reibung)
– Geometrie der Schuhspitze und des Fersenbereiches
Kompatibilität Skitourenschuhe mit Inserts und Pin-Bindungen
Weder für Pin-Bindungen noch für Tourenschuhe mit Inserts bestehen Normen bezüglich Aufnahme des Schuhs und der Auslösung. Die oben genannten Kriterien werden von den Schuherstellern völlig unterschiedlich behandelt. Deshalb ist es nicht selbstverständlich, dass jeder Schuh mit Tech-Aufnahme bzw. Inserts auch tatsächlich für jede Pin-Bindung geeignet ist! Dynafit hatte deshalb letztes Jahr mit einem „Dynafit certified“ Emblem reagiert. Denn am Markt befinden sich teilweise sehr kuriose Ausführungen, die nicht immer optimal sind. Die Diamir Vipec 12 ist auf beinahe alle Tourenskischuhe mit Inserts einstellbar. Nur die Rennschuhe mit extrem stark gesprengten (Biegung) Sohlen sind hier ausgenommen.
Grundsätzlich empfehlen wir aber jeden Schuhkäufer, sich die Kompatibilität zu seinem vorhandenen Material vom Händler bestätigen zu lassen – auch in naher Zukunft. Denn solange es hier keine echte Norm gibt, wird es auch keine 100% Kompatibilität geben! Mehr zu den Normen und TÜV wie schon in der Einleitung oben erwähnt und verlinkt, aktuell auf der Askimo Seite.