Gardaseeberge Monte Albano Im Steilabsturz der über Mori dominierenden Wände befindet sich ein Meilenstein der Klettersteiggeschichte: Die „Via attrezzata Monte Albano“ (der „Mori“). Der erste Sportklettersteig der Alpen (1976) und immer noch eine Herausforderung für jeden ambitionierten Klettersteigler. Nicht so lang oder gar so schwer wie der Rino Pisetta, zudem auch mit mehr künstlichen Tritthilfen […]
Im Steilabsturz der über Mori dominierenden Wände befindet sich ein Meilenstein der Klettersteiggeschichte: Die „Via attrezzata Monte Albano“ (der „Mori“). Der erste Sportklettersteig der Alpen (1976) und immer noch eine Herausforderung für jeden ambitionierten Klettersteigler. Nicht so lang oder gar so schwer wie der Rino Pisetta, zudem auch mit mehr künstlichen Tritthilfen versehen, dafür aber mit einem ganz eigenen Charakter. Dies erfährt man am besten am Wochenende, wenn typisch italienisch auf der Wiese gegrillt und Picknick gemacht wird und man nach getaner Tour den anderen auf dem Steig zusehen kann. Immer wieder unterbrochen von Karabinerklicken und dem Glockengeläut der Wallfahrtskirche. Eine absolute „Must-do-tour“!
Schwierigkeit: Sehr bis extrem schwierig; Sportklettersteig, allerdings mit vielen künstlichen Tritten
Gesamtanforderung: hoch
Bes. Gefahren: keine
Beste Jahreszeit: ganzjährig
Zeiten / Höhenunterschiede:
Zustieg: 30 Min. / 175 Hm
Klettersteig: 2 Std. / 185 Hm
Abstieg: 45 Min. / 390 Hm
Höhenunterschied gesamt: 360 Hm
Zeitaufwand gesamt: 3-3,5 Std.
Weglänge gesamt: 2,7 km
Exposition: Süd
Sicherungen: super; viele Stifte
Funfaktor: super
Gestein: Kalk
Flucht- / Abbruchmögl.: kurz nach dem Einstieg; s. Topo)
Orientierung: einfach
Markierungen: sehr gut
Anfänger-Eignung: nein
Ausrüstung: Klettersteigset, Helm, mittelfeste Bergschuhe od. besser Kletterschuhe, ev. kurze Bandschlinge für Zwischensicherung
Errichtung / Betreuung: 1976 (ältester Sportklettersteig der Alpen) / Sezione Mori (www.sat.tn.it/sezioni/mori.htm; Tel. 0464-911212; satmori@tin.it)
Karte: Kompass 687 „M. Stivo – M. Bondone – Rovereto – Mori – Arco“ (1:25′), od. Kompass 101 „Rovereto – M. Pasubio“ (1:50′)
Talort / Info: Mori (201 m), Rovereto ( 216 m). TI: www.comune.mori.tn.it; Tel. 0464-916200.
Ausgangspunkt: Verschiedene kleinere Parkplätze im Zentrum von Mori, 205 m.
GPS Parkplatz: N45.85340 E10.97642
Stützpunkt: unterwegs keiner.
Anreise: Die Ortschaft Mori liegt direkt westlich der Autobahnausfahrt „Lago di Garda Nord“ (A22 Brennerautobahn; 4,2 km). Hier sucht man sich im Zentrum einen Parkplatz (mehrere ausgeschildert). Unterwegs sieht man mehrere Hinweisschilder zum Klettersteig, da es diverse Fußwege zur Kapelle oberhalb Mori gibt.
Zustieg: 30 Min. Ziel ist die weithin sichtbare Kapelle „Santuario di Monte Albano“, über meist breite, bequeme Wege (15 Min.). Hier große Wiese mit Picknick-Bänken, Wasser und einer Infotafel. Spätestens ab hier hat man schon die ganze Tour im Blick und kann sich auch an den Geräuschen (Karabinerklicken) orientieren. Man verlässt die Wiese am rechten Rand und geht über einen guten Wanderweg und dann schmalen Pfad zum Einstieg (15 m; 377 m).
GPS Einstieg: N45.85830 E10.98075
Routen- / Steigverlauf: Wer bis zum Notausstieg (nach 5-10 Min.) Probleme hatte, sollte diesen nutzen (5 Min.; B), Bis hier schon schwer, ist die folgende senkrechte Wandstufe (D/E, glatt, 8m) eine der Schlüsselstellen der Tour. Die nächsten Highlights sind „Traversata del gufo“ (Eulenquergang), „Camino delle gemelle“ (Zwillingskamin; 40 m), Querung „Traversata degli Angeli“ (Engelsband; ist extrem luftig), bis man zum langen Grasband kommt (ca. 1 Std., Halbzeit). Der zweite Teil ist zwar nicht schwerer und weist mehr Rastplätze auf, geht allerdings an die Kondition. Am Ende dieses Bandes geht es weiter mit „Camino dell Cobra“, (Kobrakamin; glatt), Gehgelände, Querung „Passagio del Biedri“ und dem 70m-Schlusskamin „parete del chiodo“ (Nagelplatte; unzählige Stifte). Am Ausstieg hat man ein Geländer und freie Sicht auf die Kapelle erreicht (1 Std., 560 m). Hier befindet sich eine Bank. Man kann aber noch kurz weitergehen, bis man an eine zweite Bank (mit einem U2 Sprayer) und die nächsten Wegweiser erreicht.
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Abstieg: 45 Min. Entweder über den Abstiegsklettersteig (s. Tour T-c-13), oder über den Normalweg. Hierzu folgt man den Wegweisern ab den Bänken anfangs in die rechte Richtung zu den Weinbergen (590 m). Nun wendet sich der Weg nach Westen und steigt dann in zahlreichen Serpentinen ab. Man läuft hier über einen bequemen Wanderpfad, meist im Schatten und erhält immer wieder Einblicke in die Wand mit dem Klettersteig. Schließlich passiert man den Zustiegsweg (25 Min.) und gelangt nun auf bekanntem Weg zurück zum Auto (20 Min.).
Tipps: Aufgrund zahlreicher Begehungen des Autors (bis August 2007 93-mal) hat sich eine Zeit für den Einstieg vor 8:00 oder nach 15:00 als optimal erwiesen. Der normale Rückweg ist eigentlich schön gemütlich, während der Abstiegsklettersteig (etwas länger) auch schon wieder recht glatt und unangenehm ist.
Hinweise: Kurzer, aber sehr schwerer und stark besuchter Sportklettersteig! Achtung: Die Hitze im Sommer beachten! Wenig Schatten! Bei Nässe auf Grund der glattpolierten Stellen ein absolutes „Don’t Go“! Im Winter meist schneefrei (kritisch nur der erste Teil bis zum Notausstieg). Für schwächere Partner empfiehlt sich eine Zusatzsicherung (10-20 m Seil). Der Klettersteig ist nur ca. 550 m lang!
Buchempfehlung:
[amtap book:isbn=3900533490]
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