Schneeschuhwandern ist trendig wie nie zuvor. Waren es vor einigen Jahren noch die Snowboarder, die mit Ihren Boards am Rücken und den Schneeschuhen unter den Füßen die Berge erklimmten, um anschließend einen wilden Ride hinunter zu glühen, ist heute Schneeschuhwandern ein Volkssport. Es verwundert also nicht, dass es bei fast jedem Lebensmitteldiskonter Schneeschuhe zu kaufen […]
Schneeschuhwandern ist trendig wie nie zuvor. Waren es vor einigen Jahren noch die Snowboarder, die mit Ihren Boards am Rücken und den Schneeschuhen unter den Füßen die Berge erklimmten, um anschließend einen wilden Ride hinunter zu glühen, ist heute Schneeschuhwandern ein Volkssport.
Es verwundert also nicht, dass es bei fast jedem Lebensmitteldiskonter Schneeschuhe zu kaufen gibt. Dort werden nur Waren angeboten, die tatsächlich in Massen absetzbar sind. Doch Schneeschuhgehen findet oft in alpinen Gelände statt und genau dort sollte man auf das Material uneingeschränkt vertrauen können! Selbst der „Gelegenheits-Geher“ ärgert sich, wenn er in der Pampas steht und ein Schneeschuh den Geist aufgibt, weil der Alu-Rahmen zu wenig vergütet war, die Kunststoffteile ausreißen oder die Drehachse versagt. Passiert das im alpinen Gelände, istman schnell in einer gefährlichen Situation. Denn bei tiefen Schnee ist ein Vorankommen mit nur einem Schuh unmöglich! Deshalb haben Profis immer ein paar Hilfsmittel mit, um im Fall der Fälle den Schuh zumindest notdürftig reparieren zu können. Einen Meter Reebschnur sollte man bei Bergtouren immer dabei haben. Sind es billige Schneeschuhe, besser 2 Meter 😉
Mit dem steigenden Bedarf an Schneeschuhen wuchs auch das Angebot an unterschiedlichen Modellen. Genau so unterschiedlich sind auch die Eigenschaften. Wir stellen Ihnen kurz die 3 gängigsten Typen vor.
Diese Schneeschuhe sind an ihrem runden umlaufenden Rohrrahmen zu erkennen. Dieser ist dann mit einem Planen artigen Material bespannt. Für Halt auf harten Schnee oder Eis sorgen Krallen unter der Bindung im vorderen Fußbereich und auch meist kleine Zacken hinter der Ferse. Konstruktionsbedingt sind diese Schneeschuhe ehereinfacheres Gelände geeignet. Dafür bieten sie eine Menge Spaß auch abwärts. Durch die relativ wenigen Zacken kann man sehr schön damit „runtertreteln“ und hat dabei auch kurze Gleitphasen (unser Appi würde „flowig“ dazu sagen). Schwierige Querungen im steilen Gelände sind damit aber nicht zu bewältigen.
Markenschuhe dieser Art beginnen schon bei € 130,- und unterscheiden sich in der Qualität von den Discounter-Schneeschuhen oft durch einen unverwüstlichen, hochlegierten Rahmen. Diesen kann man selbst bei wilden Sprüngen mit harten Landungen nicht verbiegen. Auch bei „Feindkontakt“ mit Fels haben diese Schneeschuhe kein Problem. Wir haben vor 2 Jahren Modelle von Nidus versucht zu verbiegen – keine Chance! Das fast baugleiche Modell von einem Lebensmittelmarkt hingegen, konnten wir locker übers Knie biegen! Auch ein Modifizieren ist bei Markenprodukten nicht ausgeschlossen. So bauten uns Tubbs ein in die Jahre gekommenes Modell ohne großen Aufwand auf ein neueres Bindungssystem um.
Rechts sind Schneeschuhmodelle abgebildet von:
Tubbs
High Colorado
Redfeather
Die Schneeschuhe aus Hartplastik oder sehr schlag zähen Kunststoff bestehen aus einer tragenden Kunststoffbasis und sind dann mit meist umlaufenden Zacken oder Zähnen aus Metall ausgestattet. Gerade bei harten Schnee sind diese oft eher kleineren Modelle recht praktisch und leicht. Der mögliche Einsatzbereich hängt aber in erster Linie von der Auflagefläche und den Zacken ab, womit eine generelle Einteilung hier nicht möglich ist. Meist bieten diese Modelle aber einen recht guten Halt, um mit Ihnen auch schwierige Querungen machen zu können. Langjährige Erfahrungen mit MSR haben uns gezeigt, dass die Haltbarkeit den Rahmenmodellen um nichts nachsteht. Aber auch bei dieser Konstruktion ist man gut beraten, auf ein Markenprodukt zu greifen, denn der Anspruch an den verwendeten Kunststoff ist hier sehr hoch. Bei niedrigen Temperaturen kann der falsche Kunststoff schnell spröde werden und brechen. Generell geht hier der Trend zu besonders zähen und weichen Kunststoffen.
Ein besonders gelungener neuer Vertreter dieser Gattung kommt heuer von Tubbs. Im Gegensatz zu vielen gängigen Kunststoffschneeschuhen verfügt der Flex Alp über einen „Flex Tail“. Dadurch ist nicht nur ein angenehmes Auf- und Abwärtsgehen möglich, sondern durch die Elastizität erfolgt ein ergonomisches Abrollen von der Ferse bis zum Ballen. Aufgrund der technischen Ausstattung ist der Flex Alp insbesondere auch für das Hochgebirge geeignet. Der Flex Alp wurde bereits in Amerika als bester Schneeschuh mit dem „Gear of the Year 2010“ ausgezeichnet.
Am Bild zu sehen:
MSR
Tubbs
.
Ein legendärer Vertreter und das unangefochtene Original ist der MSR Lightning Ascent. Alpinisten schwören auf ihn. Denn der Lightning ist bissig wie ein Steigeisen, bietet genügend Auftriebsfläche auch für tiefen Schnee und ist mit einem hoch legierten und gehärteten Aluminiumrahmen ausgeführt, was ihn zu einem extrem robusten Leichtgewicht macht. Wenn Sie eine Alpenüberquerung planen, dann sind Sie hier richtig. Auch hier gilt: Qualität hat seinen Preis. So sind Sie beim Lightning in der 300-Euro Klasse angelangt. Dafür kann man hier von einer extrem langen Lebensdauer und einer Zuverlässigkeit ausgehen, die gerade im hochalpinen Gelände erforderlich ist!
Den Lightning Ascent hatten hatten wir letzten Winter schon in einem kurzen Schneeschuhtest auf Freizeitalpin. Einen ausführlichen Testbericht haben wir für Sie in Vorbereitung!
[ad]
Schneeschuhe gibt es in unterschiedlichen Größen, vom Kinderschneeschuh bis zum XXL Modell für über 100 KG Kerle. Die Hersteller geben auch an, für welches Gewicht die jeweilige Größe/Modell geeignet ist. Darüber hinaus gilt auch noch, je lockerer der Schnee, desto größer sollte die Auflagefläche sein.
Auch die Breite der Schneeschuhe sollten Sie beachten. Schmälere Schuhe sind generell besser zum Gehen und auch für lange Touren zu bevorzugen. Druch eine schmale Beinstellung „watschelt“ man nicht so herum und kann wesentlich natürlicher gehen.
Ein Kauf sollte jedenfalls gut überlegt werden! Besonders Anfänger sind dazu geneigt, zuerst auf das billigste Modell zu greifen. Kauft man aber gleich ein vernünftiges Modell, kann man damit in der Regel Jahrzehnte lang eine Freude haben und diese auch im Schnee ausleben, ohne auf das Material besonders Rücksicht nehmen zu müssen! Sprünge wie im Einleitungsfoto müssen Schneeschuhe locker weg stecken. Die Landung war hier im harten Schnee. Man kommt auch schnell mal an abgeblasene Stellen und möchte nicht jedes mal für ein paar Meter die Schneeschuhe ausziehen. Und sollte mal ein Verschleiß auftreten, bekommt man in der Regel bei Markenherstellern in diesem Bereich sehr lange Zeit eine Reperaturmöglichkeit.
Linktipp: Interessante Outdoor-Produkte die Freizeitalpin getestet hat
Surftipp: Viele Schneeschuhtouren findet ihr hier auf Freizeitalpin in unserem Kartenmodul!