TomTom begibt sich in den Markt der Action Cams. Wir haben die Bandit bereits angekündigt – jetzt durften wir testen und sagen euch was sie drauf hat. In Konkurrenz mit etablierten Action Kameras auf dem Markt ist der Einstieg nicht immer leicht, aber TomTom scheint einen Weg zu finden und legt Wert auf Features, die […]
TomTom begibt sich in den Markt der Action Cams. Wir haben die Bandit bereits angekündigt – jetzt durften wir testen und sagen euch was sie drauf hat. In Konkurrenz mit etablierten Action Kameras auf dem Markt ist der Einstieg nicht immer leicht, aber TomTom scheint einen Weg zu finden und legt Wert auf Features, die bei GoPro & Co bislang unbeachtet blieben. Das Highlight liegt sicherlich in den integrierten Medien Server, der schnelles einsehen, editieren und veröffentlichen vom frisch aufgenommen Material ermöglicht. Dadurch wird das Footage endlich mal genutzt anstatt auf Kamera und PC zu gammeln. Eine zweite Besonderheit sind die „Highlights“, die die Cam einerseits automatisch erkennen kann, die andrerseits aber auch manuell während des filmens gesetzt werden können. Das gute Stück kann sich sehen lassen!
Die TomTom Bandit ist die erste Kamera des holländischen Navigationsspezialist TomTom. Die Bandit soll den Markt der Action Cams durchschütteln. Mit dem Slogan „Shake to edit“ geht es an die Öffentlichkeit. Die Kamera in länglich, runder Form ähnelt optisch der Garmin VIRB, ist schlicht und gleichzeitig schick im Design und ist auch ohne zusätzliches Gehäuse bis zu 50 m Tiefe wasserdicht.
Auf der Oberseite der Kamera befindet sich der LCD Display. Das Menü ist intuitiv und ähnelt dem der TomTom Uhren. Über den Joystick lassen sich Modus und Einstellungen wählen. Neben dem Standardfilmmodus ist auch die Auswahl von Slow Mo, Time Lapse und Cinematic möglich. Für jeden der Modi können weitere Einstellungen getroffen werden (Auflösung und Weit oder Normal Angle). Auf dem Bildschirm werden außerdem verfügbarer Restspeicher, Batteriestatus sowie GPS Signal angezeigt.
Für Record und Pause gibt es je einen eigenen Button, die auch als An- und Ausschaltknopf fungieren. An der Rückseite der Kamera befindet sich der Anschaltknopf, während der Ausschaltknopf an der Oberseite liegt. Damit wird verhindert dass der User unbeabsichtigt auf Pause umschaltet wenn er eigentlich filmen möchte. Das gilt sowohl für die Cam selber, als auch die Fernbedienung, die sich zum Beispiel ums Handgelenk schnallen lässt. Auf jeden Fall sehr praktisch! Allerdings sind die Knöpfe eher klein, was die Bedienung beispielsweise mit Skihandschuhen erschwert.
Die Kamera besteht im Endeffekt aus zwei Teilen, dem Gehäuse und dem Battery Stick 1900 mAh der als USB (USB3.0) direkt an den Laptop geschlossen werden kann – ohne jegliches Kabel. Dort befindet auch die Micro-SD Karte. Die Kamera ist auch mit Bluetooth ausgestattet mit dem die Verbindung zur Fernbedienung hergestellt wird, aber auch zu einem Pulsmesser möglich ist.
Standardeinstellungen bei der Bandit für das Filmen sind 1080p30 und 1080p60. Außerdem gibt es einen Slow-Motion sowie Time-Lapse Modus. Des weiteren kann zwischen normal und wide view gewählt werden. Die Videoqualität kann durchaus mit der GoPro mithalten. Bei den Photos gibt es die Möglichkeit ein Einzelbild (16 Megapixel) zu schießen oder aber Serienbild (16 MP/8 MP; Aufnahme mit 10 Sekunden, 10/2 Sekunden). Was die Einstellungsmöglichkeiten beim Fotografieren angeht, ist die GoPro der Bandit überlegen.
Die Bandit ist die erste Action Cam die über einen integrierten Medien-Server verfügt. Dadurch muss das Material weder zum Ansehen noch zum Editieren erst auf Laptop etc. geladen werden. Die Kamera wird über WIFI mit dem Handy verbunden, wodurch die Clips direkt auf dem Smartphone in der App zu sehen sind. Nachdem das Kopieren auf Laptop & Co in der Regel viel Zeit kostet und Editieren am PC häufig aufwendig ist, geht Footage häufig einfach unter und wird nicht wirklich genutzt. Die Bandit macht es einem leicht, Material zu bearbeiten, zu schneiden und direkt zu teilen. Hier liegt ein sehr großer Vorteil im Vergleich zu anderen Action Cams! Außerdem muss man durch die Verbindung zum Smartphone nicht bis warten bis man zuhause ist um zu checken, ob der Trick den man landen wollte in der Aufnahme gepasst hat.
Über die Mobile App können Clips entweder manuell oder automatisch zusammengestellt werden. Zum Release der Kamera wird es vorerst nur eine Version für iOS geben, die Macher arbeiten aber an der Android Version und auch eine Desktop App soll im Laufe des Jahres folgen.
Automatisch werden über Messungen (durch Bewegungs- und GPS-Sensoren) besondere Szenen in den einzelnen Clips erkannt. Dazu gehören zum Beispiel Rotation, Geschwindigkeit und schnelle Veränderung der Höhenmeter. Zusätzlich lassen sich aber auch manuell Highlights setzten, entweder direkt über den Button an der Cam oder der Fernbedienung, die bequem am Handgelenk getragen werden kann. Der Vorteil ist ganz klar dass man nicht minuten- oder stundenlange Clips durchgehen muss um an die besonderen Momente zu kommen. In der Library kann in der App zwischen den vollständigen Clips und den Highlights hin und her geschaltet werden. Die Highlights sind standardmäßig 6 Sekunden lang, können aber dann manuell auch länger oder kürzer gezogen werden.
Manuell editieren
Es können beliebig viele Aufnahmen miteinander kombiniert werden und dann zu einem Video zusammen gefügt werden. Hierbei lässt sich der Ton an oder ausschalten (individuell pro einzelnem Clip) und Musik hinterlegt werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit verschiedene Overlays mit einzubinden (Geschwindigkeit, G-Force). TomTom wird diese noch ausbauen und plant auch beispielsweise auch die Strecke mit einzufügen.
Shake to Edit
“Shake to edit” lautet der Slogan der TomTom Bandit. Ein besonderes Feature um automatisch einen Clip aus den Highlights zusammen zu fügen. Dies ist aber nur ein erster Vorschlag anhand dessen sich im Nachhinein manuell das Video weiter verarbeiten lässt, sprich es können sowohl automatisch gewählte Highlights gelöscht werden als auch gewünschte Clips hinzugefügt werden und in der Reihenfolge hin und hergeschoben werden. Bei der Shake to edit Funktion wird auch berücksichtigt wann die Clips aufgenommen wurden, das heißt das System bevorzugt Highlights und Clips die zuletzt gefilmt wurden. Durchaus eine sehr bequeme Möglichkeit das Video zu editieren und zu teilen – allerdings ist der Zufallsgenerator natürlich nicht immer das Gelbe vom Ei und in den meisten Fällen wird eine weitere Verarbeitung nötig sein. Trotzdem vor allem für Bequemere und blitzschnelles Editieren, beziehungsweise für den ersten Vorschlag ein sehr nettes Feature!
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Share
Sind alle Clips ausgewählt und soll der Film finalisiert werden beginnt die Übertragung die in etwa doppelt so lange wie der fertige Film dauert. Das nun erstellte Video kann direkt über die verschiedenen Social Media Kanäle geteilt werden.
TomTom konnte neue Ideen und Features in die Bandit mit ein fließen lassen die sie von anderen Action Cams unterscheidet. In der Welt von Social Media und schnellem Sharing ist die Cam anderen Kameras einiges voraus. Vor allem für diejenigen, die keine Lust auf stundenlanges Durchforstern von Material und Editing haben ist die Bandit also geeignet. In bestimmten Punkten ist die Kamera sicherlich noch ausbaufähig, ob im Bezug auf die automatische Editierfunktion oder weitere Einstellungsmöglichkeiten beim Fotografieren beispielsweise. Insbesondere in Anbetracht dass es sich dabei um die erste Action Cam aus dem Hause TomTom handelt ist beeindruckend. Alles in allem kommt TomTom mit eine robuster (unbeabsichtigter Flugtest aus dem Lift – ohne jeglichen Kratzer überstanden), praktischer Action Cam mit guter Videoqualität und besonderen Features auf den Markt bei der sowohl das Filmen als auch des Editing Spaß macht!